Archive for Dezember, 2009

28. Dezember 2009

Yves Rocher in Paris verstorben

Yves Rocher, der französische Industrielle und Chef des gleichnamigen Kosmetikkonzerns ist am Samstag im Alter von 79 Jahren in Paris gestorben.

Die Erfolgsgeschichte des Unternehmers begann in den 50er-Jahren, als der Sohn eines Markthändlers eine Salbe gegen Hämorrhoiden zusammenrührte und über Anzeigen in der Zeitung Ici Paris im Versand verkaufte. Das Rezept dazu hatte er von einer bretonischen Heilpraktikerin. 1959 gründete Rocher das Kosmetikunternehmen und setzte von Beginn an auf pflanzliche Zutaten. Nachdem er seine Produkte zunächst via Versandhandel vertrieb, eröffnete er 1969 sein erstes Geschäft.

Heute ist der Konzern mit rund 15.000 Angestellten und etwa zwei Milliarden Euro Umsatz jährlich in 30 Ländern vertreten. Zum Unternehmen gehören inzwischen 2000 Geschäfte sowie neben Yves Rocher weitere Marken wie die Kinderbekleidungsreihe Petit Bateau.

Neben der Kosmetik widmete sich Rocher in seiner bretonischen Heimat auch der Politik. In seinem Geburtsort La Gacilly hatte er von 1962 bis 2008 das Bürgermeister-Amt inne. Zudem saß er im bretonischen Regionalrat.

Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy würdigte das Lebenswerk des Bretonen und bezeichnete Rocher als „Pionier des Versandhandels“ . Rocher habe es verstanden, „Schritt für Schritt“ eine Unternehmensgruppe aufzubauen, die „im Dienste der Schönheit der Frau“ stehe.

Link:

25. Dezember 2009

Kulturkampf im Dirndl und in Lederhosen

Die Ausstellung „Hast Du meine Alpen gesehen?“ widmet sich jüdischem Alpinismus – und damit der enttäuschten Sehnsucht nach Teilhabe und Zugehörigkeit

Wien – Die Ausstellung Hast Du meine Alpen gesehen? – Eine jüdische Beziehungsgeschichte ist eine echte Herausforderung! Würde nicht jeder meinen, Juden und Alpen – das sei einfach unvereinbar, geradezu widersprüchlich? Stattdessen wird uns hier eine unerwartete „love story“ präsentiert: Juden, die es in die Berge zieht. Das stellt all unsere gängigen Vorstellungen von jüdischer Kultur auf den Kopf.

In diesem jüdischen Alpinismus offenbart sich aber noch eine weitere Sehnsucht als jene nach den Bergen: die tiefe Sehnsucht der Juden zu Beginn des 20.Jahrhunderts nach Teilhabe, nach Zugehörigkeit. Das Bergsteigen wurde, wie die Ausstellung im Jüdischen Museum der Stadt Wien anschaulich macht, zum bevorzugten Medium der Integration. Es versprach nicht nur ein existenzielles Naturerlebnis, es versprach auch, das Individuum „einzugemeinden“.

Exemplarisch zeigte sich diese Hoffnung in der Kleidung. Die Schau präsentiert zahlreiche Bilder von Juden in Trachten und Dirndlkleidern. Eines der skurrilsten Exponate ist eine Kippa bestickt mit Edelweiß, Enzian und Alpenrausch. Die Trachten bleiben aber eine Verkleidung. Man spielte darin Landleben und „fühlte sich durch und durch heimisch“. Man versuchte, sich damit einen Platz als Einheimischer zu schaffen. Heute, im Wissen darum, wie das Ganze ausgegangen ist, betrachtet man diese verzweifelten Versuche mit großer Beklemmung.

Und gerade angesichts heutiger Debatten um Kleiderordnungen zeigen die enttäuschten Hoffnungen der Juden in Lederhosen, dass Assimilation nicht der richtige Weg der Integration ist. Wie ein Kommentar dazu wirken die zahlreichen Fotografien in der Ausstellung, die orthodoxe Juden in ihrer Tracht in den Schweizer Bergen zeigen. Die schwarz gekleideten Gestalten bleiben darin Fremdkörper. Aber nur deshalb, weil wir alle genaue Vorstellungen haben, welche kulturellen Zeichen zur Bergwelt gehören. Hier erfahren wir anschaulich, wie sehr diese unsere Vorstellungen von den Nazis geprägt sind: 1938 erlassen sie ein Trachtenverbot für Juden. Das heißt, sie legen fest, wer das Recht hat, sich als alpenländisch zu identifizieren. Und sie geben vor, wie diese Identifizierung auszusehen hat. Sie hat Lederhosen an.

Die Alpen waren (und sind) der Kampfplatz, an dem Heimat und Zugehörigkeit verhandelt und entschieden wurde. Und die Ausstellung zeigt, wie die Juden diese Auseinandersetzung mit voller Leidenschaft führten – und wie sie sie verloren haben. Symptomatisch dafür ist die Geschichte der Alpenvereine. Diese weisen Anfang des 20. Jahrhunderts fast ein Drittel jüdischer Mitglieder auf. Ja, ein Jude, der Geologe Eduard Sueß, war sogar Mitbegründer des österreichischen Alpenvereins – unvorstellbar aus heutiger Perspektive, wo diese Institution als Inbegriff der Heimattümelei gilt. Dieses Image ist kein Zufall. Bereits 1921 hat der Alpenverein einen Arierparagrafen eingeführt, der alle jüdischen Mitglieder ausschloss. Eine bis dato unaufgearbeitete Geschichte. Umso erfreulicher ist die Mitarbeit des österreichischen Alpenvereins an der Ausstellung.

„Arisierung der Alpen“

Mit dieser Erzählung ist die Schau aber nicht nur eine Herausforderung für das jüdische, sondern mindestens ebenso sehr auch für das österreichische Selbstverständnis. Sie zeigt eine „Arisierung der Alpen“ , die sich als kulturelle Zuschreibung bis heute fortsetzt. Und sie versucht, das ist wohl ihr spannendstes Moment, dem gegenzusteuern. Durch die Erinnerung an einst namhafte jüdische Alpinisten, mehr noch durch die Rekonstruktion der Anfänge des Skifahrens und des Skitourismus.

Die Kuratoren haben die verschüttete Geschichte von Rudolf Gompez ausgegraben, einem Juden, der den Skilauf als modernen Sport ebenso wie den Skitourismus mitbegründet hat. Man muss sich das ganze Ausmaß dieses Unternehmens vor Augen halten: Hier wird ins Kernstück der österreichischen Identität eine jüdische Geschichte eingeschrieben! Das heilige Skifahren, der umfassende Skitourismus, das identitätsstiftende Moment des Alpenländischen schlechthin, wurde von Juden mitbegründet, miterfunden. Das ist wirklich zutiefst subversiv.

25. Dezember 2009

Vorstellung von Unglück

Neue Studie zeigt Zusammenhang zwischen Komatrinken und der Vorstellung, im Alter unglücklich zu sein

Ein nordirisches Team hat den Alkoholkonsum in Nordirland untersucht und dabei festgestellt, dass junge Männer eher zu gesundheitsschädlichem Verhalten wie zum Beispiel Komasaufen neigen, wenn sie davon überzeugt sind, dass es mit zunehmendem Alter immer schwieriger wird, glücklich zu sein. In der Vorwegnahme eines „unglücklichen“ Alters versuchen sie, das Beste aus der Gegenwart zu machen, schreiben John Garry und Maria Lohan von der Queen’s University Belfast in Nordirland in der Springer-Fachzeitschrift „Journal of Happiness Studies“ (online).

Obwohl die negativen Auswirkungen übermäßigen Alkohol- und Zigarettenkonsums, schlechter Ernährung und mangelnder Bewegung weithin bekannt sind, trinkt eine große Anzahl Jugendlicher im Übermaß, raucht, isst weder Obst noch Gemüse und verzichtet auf regelmäßige Bewegung. „Könnte es sein, dass gesundheitsschädliches Verhalten vieler Jugendlicher mit ihrer Vorstellung zusammenhängt, dass Glücklichsein mit zunehmendem Alter immer schwieriger wird?“, fragten sich die ForscherInnen.

Interview-Auswertung

Gary und Lohan werteten über tausend Interviews von Nordiren und Nordirinnen aus, die alle älter als 15 Jahre waren. Die InterviewteilnehmerInnen wurden zu ihrem Alkoholkonsum befragt. Sie wurden gefragt, ob sie Obst und Gemüse essen, rauchen und wie oft sie Sport treiben. Außerdem sollten sie Auskunft darüber geben, wie glücklich sie sich zum Zeitpunkt des Interviews fühlten und einschätzen, wie glücklich sie wohl im Alter von 30 bzw. 70 Jahren wären. Die TeilnehmerInnen, die das 30. bzw. 70. Lebensjahr bereits überschritten hatten, sollten beurteilen, wie glücklich sie sich in diesem Alter fühlen. Die Befragten sollten zudem einschätzen, wie glücklich der Durchschnittsmensch im Alter von 30 bzw. 70 Jahren ist.

Ergebnisse

Obwohl die jungen Leute irrtümlich der Meinung waren, Glücklichsein werde mit zunehmendem Alter immer schwieriger, gab es jedoch in Bezug auf das tatsächliche Glücksempfinden keinen Unterschied in der Selbsteinschätzung zwischen jungen und älteren TeilnehmerInnen. 59 Prozent der Männer und 45 Prozent der Frauen wurden als KomatrinkerInnen eingestuft – mehr als die Hälfte der TeilnehmerInnen. Am anfälligsten für Komatrinken zeigten sich junge Männer mit einem pessimistischen Blick auf die Zukunft.

Die StudienautorInnen sind davon überzeugt, dass ihre Erkenntnisse für Gesundheitskampagnen, die junge Menschen über gesundheitsschädliche Verhaltensweisen aufklären sollen, hilfreich sind. Ihr Fazit: „Unsere Erkenntnisse bestätigen, dass der Grund für gesundheitsschädliches Verhalten in der Jugend mit der Vorstellung einhergeht, dass Glücklichsein mit zunehmendem Alter immer schwieriger wird. Dies trifft insbesondere auf junge Männer zu, die sich einem exzessiven Alkoholkonsum hingeben. Man muss die jungen Leute, und hier insbesondere die jungen Männer, davon überzeugen, dass sich ein geringerer Alkoholkonsum positiv auf ihr Leben auswirkt und Glück im Alter sehr wohl möglich ist.“

Abstract:

25. Dezember 2009

Hält er was er verspricht?

Anhand von Gehirnmessungen lässt sich voraussagen, ob jemand ein Versprechen halten wird oder nicht

Das Versprechen ist eine der ältesten spezifisch menschlichen Verhaltensweisen, welche Kooperationen, Vertrauen und Partnerschaft fördert. Viele soziale und ökonomische Tausch-Situationen im täglichen Leben basieren auf Versprechen – allerdings können diese auch gebrochen werden. An Hand von Gehirnmessungen lässt sich voraussagen, ob jemand ein Versprechen halten wird, hat nun eine Schweizer Studie mit deutscher Beteiligung gezeigt. In ferner Zukunft könnten so vielleicht Betrugsfälle verhindert werden, spekulieren die Autoren.

Messbarer Konflikt

Ein Team um Thomas Baumgartner und den aus Österreich stammenden Ökonomen Ernst Fehr von der Universität Zürich untersuchte die Gehirnaktivität von 26 jungen Männern während eines Geldspiels. Das Spiel war so angelegt, dass Probanden einen finanziellen Vorteil erlangten, wenn sie ein Versprechen brachen. Der Spielpartner hingegen erlitt eine finanzielle Einbuße. Dabei stellte das Forschungsteam fest, dass sich bei Wortbrechern die Aktivität in Gehirnregionen erhöhte, die eine wichtige Rolle bei Emotions- und Kontrollprozessen spielen. Das Gehirnaktivierungsmuster ließ darauf schließen, dass der Wortbruch einen emotionalen Konflikt auslöst, weil die ehrliche Handlung unterdrückt wird.

Die Studie zeigte, dass verräterische Muster der Gehirnaktivierung sogar eine Voraussage erlauben, ob jemand sein Versprechen halten wird oder nicht. Die Forscher ließen die Probanden nämlich vor dem Spiel angeben, ob sie beabsichtigten, das Geld – das ihnen ihr Mitspieler danach anvertraute – zu behalten oder mit diesem zu teilen. Zwar unterscheiden sich Versuchspersonen, die ein Versprechen letztlich halten und solche, die es brechen, zum Zeitpunkt der Versprechensabgabe nicht – beide versprechen hoch und heilig, das Versprechen zu halten. Doch die Gehirnaktivierung entlarvt die späteren Versprechensbrecher schon zu diesem Zeitpunkt.

Vision

Laut Forschern deuten die im Fachmagazin „Neuron“ publizierten Ergebnisse darauf hin, dass Gehirnmessungen bösartige Absichten schon enthüllen können, bevor sie in die Tat umgesetzt wurden. Damit geben sie Visionen Auftrieb, wie sie schon im Hollywood-Film „Minority Report“ von Regisseur Steven Spielberg umgesetzt wurden. Im Film sehen eine Art Hellseher Morde voraus. Eine Spezialabteilung der Polizei zieht die zukünftigen Täter dann aus dem Verkehr.

Dass Gehirnmessungen herangezogen werden können, um betrügerische und kriminelle Machenschaften zu verhindern, liegt laut den Zürcher Forschern aber noch in ferner Zukunft.

Abstract:

25. Dezember 2009

Schwangerschafts-Verbot für GI’s

Kommandeur im Irak will kampfbereite Truppen – Senatorinnen: Weibliche Militärkarrieren würden mit dieser Order schwer abgestraft

Bagdad/Washington – Ein US-Kommandeur im Irak beharrt trotz des Drucks amerikanischer PolitikerInnen auf einem Schwangerschaftsverbot für Soldatinnen in seinen Truppen. Zwar erklärte Generalmajor Tony Cucolo, er habe nicht in Erwägung gezogen, Verstöße gegen die von ihm erlassenen Regel vor einem Kriegsgericht zu ahnden: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dafür einen Soldaten ins Gefängnis stecke“. Am Mittwoch sagte ein Sprecher des Militärs jedoch, der General habe entgegen einiger Medienberichte seine Haltung zu dem Thema nicht geändert.

Verbot, Drogen zu nehmen – und Eltern zu werden

Cucolo kommandiert 22.000 SoldatInnen im Nordirak. Im November hatte er für sie strenge Regeln für Fehlverhalten wie Drogen- oder Alkoholmissbrauch sowie Schwangerschaften verhängt, die über die Vorschriften des US-Heers hinausgehen. Zu den Strafen gehört eine Anklage vor dem Kriegsgericht. Auch verheiratete Paare in Uniform sind davon betroffen. Begründet hatte Cucolo die Regeln mit der Notwendigkeit, möglichst alle SoldatInnen kampfbereit zu halten. Über die genaue Strafe entscheidet der General selbst. Bislang hätten vier schwangere Soldatinnen und vier männliche Soldaten – Partner von werdenen Müttern – einen offiziellen Tadel erhalten, sagte am Mittwoch der Sprecher.

Senatorinnen: Abstrafung von Frauen beim Heer

In den USA lösten die Regeln nicht nur unter Frauenrechtsgruppen Empörung aus. Am Dienstag schrieben vier demokratische Senatorinnen einen Brief an den Staatssekretär des Heeres mit der Aufforderung, die Vorschrift sofort aufzuheben. „Für Frauen, die eine Karriere beim Militär erwägen, kann es nach unserer Ansicht nichts Abschreckenderes geben als das Bild einer schwangeren Frau, die schwer bestraft wird, nur weil sie empfangen hat“, hieß es in dem Brief. Zudem könnten schwangere Soldatinnen aus Angst vor einer Strafe ärztliche Untersuchungen hinauszögern, mit ernsten Folgen für Mutter und Kind.

Die USA haben eine Freiwilligenarmee. Etwa 14 Prozent der SoldatInnen im aktiven Dienst des Heeres sind Frauen.

25. Dezember 2009

Microsoft-Patent könnte dicke Spieler ausschließen

System soll Gesundheitsdaten eines Spielers berücksichtigen – dicke User sollen dicken Avatar bekommen

Während immer mehr Videospiele auf Bewegung und Fitness abzielen, könnte Microsoft in Zukunft Übergewichtige und nicht fitte Spieler vom Spielen abhalten. Das Unternehmen hat im Dezember ein Patent eingereicht, wie Slashdot entdeckt hat, demnach der Avatar eines Spielers dessen „physiologische Eigenschaften reflektieren“ soll.

Gesundheitslevel als Voraussetzung

Aus dem Antrag mit dem Titel „Avatar individualized by Physical Characteristic“ geht hervor, dass Spieler beispielsweise zu einem Wettbewerb nur zugelassen werden, wenn sie gewisse körperliche Voraussetzungen erfüllen. Wer das geforderte Gesundheitslevel nicht erreicht, könnte beispielsweise nur für begrenzte Zeit zum Spiel zugelassen sein. Auch könnte der Avatar optisch an die Eigenschaftes des Nutzers angepasst werden.

Für Project Natal?

So sollen beispielsweise Gewicht, Body-Mass-Index, Blutzucker, Lungenfunktion, Blutdruck und Puls berücksichtigt werden. Die Daten sollen unter anderem von Sensoren oder aus Datenbanken Dritter herangezogen werden. Zudem könnten zur Erstellung des Erscheinungsbildes des Avatars auch die „Intelligenz, religiöser Glaube, politische Einstellung und Hobbys“ eines Users einfließen. Das System könnte in der für Ende 2010 geplanten Bewegungssteuerung „Project Natal“ Einsatz finden, nähere Angaben macht Microsoft dazu jedoch nicht.

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24. Dezember 2009

Abandoned Love (by Bob Dylan)

I can hear the turning of the key
I've been deceived by the clown inside of me.
I thought that he was righteous but he's vain
Oh, something's telling me I wear the ball and chain.

My patron saint is fighting with a ghost
He's always off somewhere when I need him most.
The Spanish moon is rising on the hill
But my heart is tellin' me I love ya still.

I come back to the town from the flaming moon
I see you in the streets, I begin to swoon.
I love to see you dress before the mirror
Won't you let me in your room one time 'fore I finally disappear?

Everybody's wearing a disguise
To hide what they've got left behind their eyes.
But me, I can't cover what I am
Wherever the children go I'll follow them.

I march in the parade of liberty
But as long as I love you I'm not free.
How long must I suffer such abuse
Won't you let me see you smile one time before I turn you loose?

I've given up the game, I've got to leave,
The pot of gold is only make-believe.
The treasure can't be found by men who search
Whose gods are dead and whose queens are in the church.

We sat in an empty theater and we kissed,
I asked ya please to cross me off-a your list.
My head tells me it's time to make a change
But my heart is telling me I love ya but you're strange.

One more time at midnight, near the wall
Take off your heavy make-up and your shawl.
Won't you descend from the throne, from where you sit?
Let me feel your love one more time before I abandon it.


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24. Dezember 2009

Islamischer Gelehrter will Weihnachten verbieten

Populärer ägyptischer Prediger Yussuf al-Kardawi hetzt gegen Christen

Ein erzkonservativer, aber populärer islamischer Prediger hetzt gegen Christen und will ihnen das Feiern untersagen. Scheich Yussuf al-Kardawi (83) aus Ägypten hat nach Angaben von „Spiegel Online“ von Mittwoch eine Fatwa gegen das Weihnachtsfest erlassen.

In Doha, der Hauptstadt des Golfemirats Katar, führt der sunnitische Religionsgelehrte ein islamisches Forschungszentrum. Der Ägypter gilt als angesehene „graue Eminenz“ in der islamischen Welt, dessen Einschätzungen mehr Gewicht hätten als die Meinungen der meisten Vertreter des offiziellen Islam, so „Spiegel Online“.

„Araber und Muslime dürfen keine Weihnachtsfeste mehr erlauben“, wetterte er in einer Fatwa, einem islamischen Rechtsgutachten. Man müsse es den Christen in den islamischen Ländern verbieten. Denn solche Feste seien „haram“, verstießen also gegen den islamischen Glauben. Kein Geschäft dürfe Weihnachtsbäume verkaufen – eine Praxis, die mit der Ausnahme von Saudi-Arabien in allen Teilen der islamischen Welt üblich ist.

Er könne sich angesichts der Weihnachtstreibens in Doha fast fragen, in welcher Art von Gesellschaft man lebe, einer islamischen oder einer christlichen. „All diese Feiern der sogenannten Geburt von Jesus, des sogenannten Christmas!“ Man feiere ja nicht mal die Geburt des Propheten Mohammed – „aber Christmas?“ Und das, obwohl die Muslime anderswo den Bau von Minaretten verboten bekämen.

Der Scheich spottete über die Christen, die sich auf kein bindendes Geburtsdatum Christi hätten einigen können. „Die westlichen Kirchenfeiern am 25. Dezember, die anderen am 7. Jänner. Sie sind sich nicht einmal sicher, ob Jesus im Winter oder im Sommer geboren wurde“, frotzelte der Imam.

Kardawis Meinung, so „Spiegel Online“ gelte etwas in der islamischen Welt – bis heute, wenngleich seine Nähe zu radikalen Imamen und seine prinzipielle Ablehnung eines friedlichen Ausgleichs mit Israel seine Gastgeber in Katar und in anderen arabischen Hauptstädten zunehmend misstrauisch machten. Noch ließen sie ihn gewähren.

„Niemand will das Massenidol antasten“, zitierte „Spiegel Online“ einen Regierungssprecher in Kairo, der anonym bleiben wollte. „Am liebsten würden die Regimes das Problem aussitzen.“ Der in der arabischen Welt populäre Fernsehsender Al-Jazeera jedoch ging zunehmend auf Distanz zu Kardawi, je ausfälliger seine politischen Kommentare gerieten.

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24. Dezember 2009

Honig von den Dächern New York Citys

Immer mehr Bürger der Millionenmetropole setzen auf Lebensmittel aus der Nachbarschaft

Es ist als habe der Wetterheilige Petrus höchst persönlich nachgetreten. Ein ungemütlicher Winter-samstag im New Yorker Stadtviertel Brooklyn. Aber Todd ist hart gesotten. Der 34-Jährige steht am Grand Army Plaza Wochenmarkt und telefoniert mit seiner Frau: Geht vielleicht auch Broccoli statt Salat? Todd kauft ausschließlich lokale Erzeugnisse, und die gibt es nun mal nicht immer. Lebensmittel aus der Nachbarschaft, meint er, seien besser für die Umwelt, weil keine langen Transportwege anfallen. Lebensmittel aus der Nachbarschaft mitten in Brooklyn?

New York und seine Umgebung gehören nicht zu den Orten, bei denen man zuerst an eine funktionierende Landwirtschaft denken würde: 5571 Hochhäuser, auf den insgesamt 10.200 Kilometer langen Straßen fahren 12.000 Taxis und 4000 Busse. Und doch erlebt ausgerechnet diese Masse aus Beton, Glas und Stahl derzeit einen wahren Landwirtschaftsboom.

Wildkräuter aus dem Central Park

Es gibt Honig von Bienen, deren Körbe auf den Dächern der Wolkenkratzer stehen, Gurken und Tomaten aus Hinterhofzucht, Wildkräuter aus dem Central Park und Käse aus dem Umland. Im Zentrum des Ganzen steht eine lose zusammenhängende Bewegung, die sich „Locavores“ nennt, auf Deutsch: „Nahesser“ . Ihre Anhänger ernähren sich nur von Produkten, die im Umkreis von 200 Meilen produziert werden. Janett kommt jeden Samstag zum Grand Army Plaza in Brooklyn einkaufen – auch der Mitmenschen wegen: „Ich will unseren Farmern eine Chance geben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen“ , sagt sie.

Der beliebteste Stand am Grand Army Plaza heißt Blue Moon. Gabriella verkauft dort Barsche, Kabeljau und Austern aus dem nahegelegenen Long Island. Wenn die Fischersfrau nicht hinter dem Marktstand steht, fährt sie mit dem Kutter aus. Der Job ist ihr Leben. „Wir sind wie eine große Familie“, sagt sie.

Andere Marktverkäufer nutzen den Locavores-Trend, um zu expandieren. Bryan, ein Imker aus dem Nachbarstaat New Jersey bietet jetzt auch den Honig seiner gleichgesinnten Kollegen aus Manhattan an. Eine Frage der Vielfalt: „Der New Yorker Honig zeichnet sich dadurch aus, dass er zugleich ungewöhnlich herb und süß ist“ , erklärt Bryan, „das fehlte in meinem Sortiment“.

Landfläche in der Größe Virginias

Lokales Essen für eine globale Stadt? James McWilliams geht nicht zum Grand Army Plaza, er sitzt lieber im warmen Café. Der Buchautor weiß, dass es nie möglich sein wird, alle acht Millionen New Yorker mit Lebensmitteln aus der Nachbarschaft zu versorgen. Dafür gibt es einfach nicht genug Landwirtschaftsflächen. Dreiviertel aller Lebensmittel in Big Apple werden eingeflogen.

Um den Ernährungsbedarf der Stadtbevölkerung zu sichern, bedarf es einer freien Landmasse, die den ganzen US-Bundesstaat Virginia einnimmt. Außerdem hilft der Lokaltrend der Umwelt womöglich weit weniger, als viele glauben möchten. McWilliams behauptet, dass der Lebensmittel-Transport gerademal für zehn Prozent der Schäden verantwortlich zeichnet. Seine Alternativempfehlung an die Amerikaner, die pro Person 275 Pfund Fleisch im Jahr verzehren: „Wenn jeder von uns nur einmal in der Woche darauf verzichten würde, dann hätte das ökologisch gesehen genau denselben Effekt, als wenn wir alle Locavores wären“ .

Und doch: Beim Lokal-Trend macht sogar die Stadtverwaltung mit. Bürgermeister Michael Bloomberg, dem ein Öko-New-York vorschwebt, will es so. Auf seinen Ansporn ist es zurückzuführen, dass es in der Megalopolis mittlerweile 50 Wochenmärkte mit Nachbarschaftsprodukten gibt. Alexis Stevens arbeitet für die Umweltbehörde und leitet den Informationsstand am Grand Army Plaza. „Wir schauen uns jede Farm vor Ort an, um sicherzustellen, dass die Verkäufer wirklich ihr eigenes Gemüse anbauen“, versichert sie.

Bargeld oder anschreiben lassen

Auch für Maggy ist der Trend nicht mehr zu wegzudenken. Die Soziologin findet, dass es hipp ist, in New York ein Locavore zu sein. Und sie ist bereit, dafür tief in die Tasche zu greifen, denn sie weiß: „Relativ gesehen geben wir Amerikaner heute weniger Geld für Essen aus als in den 50er Jahren, wo es noch keine 99 Cents Hamburger und dergleichen gab“. Viele rezessionsgeprüfte New Yorker können sich aber trotzdem keine Lebensmittel von lokalen Farmern leisten.

Laurent Danthine, ein gebürtiger Belgier, verkauft Schweinshachse und Entenbrust, die drei Mal teurer sind als im Supermarkt. Nur am Grand Army Plaza im schicken Brooklyn wird er seine Ware noch los. Im Künstlerviertel Greenpoint ist der Absatz um die Hälfte eingebrochen. Der Farmer weigert sich aber standhaft, Subventionen anzunehmen, denn, sonst „bin ich ja nicht besser als die Massenproduzenten, die nur dank der Regierungsgelder so billig verkaufen können“. Auch von Kreditkarten hält Laurent nicht viel. Wer kein Bargeld dabei hat, kann bei ihm anschreiben lassen. Der Geschäftsmann weiß nur allzu gut: Seine Kunden sind ebenso lokal verbunden wie ihre Lebensmittel – säumige Zahler entkommen nicht.

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24. Dezember 2009

50.000 in Notunterkünften

Vulkan Mayon schleudert Asche-Fontänen – Warnung vor möglichem unmittelbaren Ausbruch

Auf den Philippinen hat der Vulkan Mayon am Donnerstag erneut Asche-Fontänen in die Luft geschleudert und Lava gespuckt. Rund 50 000 Flüchtlinge harren bei Verwandten und in Notunterkünften aus und fürchten um ihr Hab und Gut. Sie sind aus den Gefahrenzonen in Sicherheit gebracht worden. Ihre Dörfer könnten bei einem vollen Ausbruch des Vulkans untergehen. Ein solcher Ausbruch könne unmittelbar bevorstehen, warnte das Vulkan-Institut.

„Es gibt mehr Asche-Explosionen als in den vergangenen Tagen und das könnte der Beginn größerer Eruptionen sein“, sagte Sprecher Eduardo Laguerta. Die Lavaströme ergießen sich bereits fünf Kilometer hangabwärts. Nach seinen Angaben hat der Mayon in den vergangenen zehn Tagen 20 Millionen Kubikmeter Lava produziert. Der 2472 Meter hohe Mayon rund 360 Kilometer südöstlich von Manila ist einer der aktivsten Vulkane der Welt.

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