Schwangerschafts-Verbot für GI’s

Kommandeur im Irak will kampfbereite Truppen – Senatorinnen: Weibliche Militärkarrieren würden mit dieser Order schwer abgestraft

Bagdad/Washington – Ein US-Kommandeur im Irak beharrt trotz des Drucks amerikanischer PolitikerInnen auf einem Schwangerschaftsverbot für Soldatinnen in seinen Truppen. Zwar erklärte Generalmajor Tony Cucolo, er habe nicht in Erwägung gezogen, Verstöße gegen die von ihm erlassenen Regel vor einem Kriegsgericht zu ahnden: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dafür einen Soldaten ins Gefängnis stecke“. Am Mittwoch sagte ein Sprecher des Militärs jedoch, der General habe entgegen einiger Medienberichte seine Haltung zu dem Thema nicht geändert.

Verbot, Drogen zu nehmen – und Eltern zu werden

Cucolo kommandiert 22.000 SoldatInnen im Nordirak. Im November hatte er für sie strenge Regeln für Fehlverhalten wie Drogen- oder Alkoholmissbrauch sowie Schwangerschaften verhängt, die über die Vorschriften des US-Heers hinausgehen. Zu den Strafen gehört eine Anklage vor dem Kriegsgericht. Auch verheiratete Paare in Uniform sind davon betroffen. Begründet hatte Cucolo die Regeln mit der Notwendigkeit, möglichst alle SoldatInnen kampfbereit zu halten. Über die genaue Strafe entscheidet der General selbst. Bislang hätten vier schwangere Soldatinnen und vier männliche Soldaten – Partner von werdenen Müttern – einen offiziellen Tadel erhalten, sagte am Mittwoch der Sprecher.

Senatorinnen: Abstrafung von Frauen beim Heer

In den USA lösten die Regeln nicht nur unter Frauenrechtsgruppen Empörung aus. Am Dienstag schrieben vier demokratische Senatorinnen einen Brief an den Staatssekretär des Heeres mit der Aufforderung, die Vorschrift sofort aufzuheben. „Für Frauen, die eine Karriere beim Militär erwägen, kann es nach unserer Ansicht nichts Abschreckenderes geben als das Bild einer schwangeren Frau, die schwer bestraft wird, nur weil sie empfangen hat“, hieß es in dem Brief. Zudem könnten schwangere Soldatinnen aus Angst vor einer Strafe ärztliche Untersuchungen hinauszögern, mit ernsten Folgen für Mutter und Kind.

Die USA haben eine Freiwilligenarmee. Etwa 14 Prozent der SoldatInnen im aktiven Dienst des Heeres sind Frauen.

Hinterlasse einen Kommentar